Die Photodynamische Therapie (PDT)

Die Photodynamische Therapie ist eine der interessantesten und vielversprechendsten Behandlungsmethoden in der modernen Medizin und wird bereits erfolgreich in der Onkologie und Dermatologie angewendet. Die Anwendung in der Onkologie ist dabei relativ neu und beruht auf technischen Neuerungen, die weiter unten beschrieben werden.

Das Verfahren zur Behandlung von Tumoren und sonstigen Gewebeveränderungen besteht aus drei Komponenten: Einer durch Licht aktivierbaren Substanz (Photosensitizer), dem im Gewebe vorhandenen Sauerstoff und aus Licht. Der Photosensitizer wird dem Patienten entweder lokal oder systemisch verabreicht, wobei er sich in letzterem Fall aufgrund bestimmter Eigenschaften des Tumors bzw. der Gewebeveränderung an denselben anreichert. Nach einer bestimmten Wartezeit wird der Tumor bzw. die Gewebeveränderung dann mit Licht geeigneter Wellenlänge bestrahlt und dadurch aktiviert. Durch photophysikalische Prozesse entstehen in der entsprechenden Körperregion dabei Substanzen – primär reaktive Sauerstoffspezies – die den Tumor bzw. die Gewebeveränderung schädigen.

Einer der größten Vorteile der Photodynamischen Therapie ist, dass sie ohne Nebenwirkungen angewandt werden kann.

ISLA

Anti-mikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT)

Das Grundprinzip, auf dem die Bekämpfung bakterieller, viraler und parasitärer Erkrankungen durch Lasertherapie beruht, ist die Weiterentwicklung des Verfahrens zur

anti-mikrobiellen Photodynamischen Therapie (aPDT).

Das Verfahren, das auf die Schädigung der Erreger von Infektionskrankheiten wie Malaria oder Tuberkulose abzielt, geht analog zur Systematik der photodynamischen Tumortherapie vonstatten. Die jeweiligen Photosensitizer müssen dabei individuell an die zu behandelnde Krankheit angepasst werden.

Vom verwendeten Photosensitizer hängt dann ab, welche Farbspektren (Wellenlängen) die jeweiligen Lichtquellen aufweisen müssen. Die Identifizierung erregerspezifischer Photosensitizer, die optimale Dosierung derselben sowie der geeigneten Lichtquellen gehört zu den zentralen Aufgaben, die am Anfang der neuen Verfahrensentwicklung stehen. In diesem Zusammenhang sind zu vielen bedeutenden Krankheiten bereits seit Jahren geeignete Photosensitizer bekannt, die die Wirksamkeit der anti-mikrobiellen photodynamischen Therapie in Laboruntersuchungen (in-vitro) belegen konnten.

Eine Übersicht der zentralen Studien auf diesem Gebiet finden Sie hier:

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Weiterentwicklung zur praktischen (in vivo) Anwendung

Bis vor kurzem scheiterten Versuche, die anti-mikrobielle photodynamische Therapie in der Praxis anzuwenden, da die bekannten Photosensitizer im Körper aufgrund des Mangels an Licht nicht aktiviert werden konnten.

Seit wenigen Jahren ermöglichen nun aber technologische Fortschritte auf dem Gebiet der medizinischen Lasertherapie, Licht spezifischer Wellenlänge im Körper bzw. Blut zu applizieren, um die Photosensitizer im Körper (in vivo) aktivieren zu können.

Der Weg zur praktischen Behandlung von globalen Infektionskrankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder anderen bakteriellen, viralen und parasitären Krankheiten ist damit geebnet.

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